Barbara Honigmann, geboren am 12. 2. 1949 im östlichen Teil Berlins als Kind jüdischer Eltern, die 1947 aus dem Exil in England zurückkehrten. Nach dem Abitur 1967 bis 1972 Studium der Theaterwissenschaften an der Humboldt-Universität; 1972 bis 1975 Dramaturgin und Regisseurin in Brandenburg, an der Volksbühne und am Deutschen Theater. Seit 1975 freischaffende Autorin und Malerin. 1976 Geburt des Sohnes Johannes. 1981 Heirat. 1983 Geburt des Sohnes Ruben. 1984 über mehrwöchige Zwischenstation in Frankfurt/M. Auswanderung nach Straßburg, wo sie seitdem mit ihrem Mann, einem Historiker, lebt. Mitglied des PEN-deutschsprachiger Schriftsteller im Ausland.
* 12. Februar 1949
von Michael (Merzenich) Braun und Ulrike Pohl-Braun
Essay
Zu den Titeln, die im deutschen Bücherherbst 1986 ungewöhnliches Aufsehen erregten, gehörte ein schmaler Band mit Erzählungen von Barbara Honigmann. Er wurde sogleich als „Buch des Monats“ empfohlen und fand sich nicht nur auf der Bestenliste des Südwestfunks, sondern wurde auch mit dem jährlich vom Zweiten Deutschen Fernsehen verliehenen „aspekte“-Preis für das beste erzählerische Debütwerk eines deutschsprachigen Autors ausgezeichnet. Die Erzählerin war zu dieser Zeit allenfalls als Verfasserin eines Märchenspiels und kleinerer dramatischer Stücke bekannt, die aber von der Kritik mehrheitlich als bühnenuntauglich eingestuft wurden.
Der „Roman von einem Kinde“ ist ein treffendes Beispiel für die rezeptionsfördernde Wirkung ...